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26. November 2021

Erfolg bei der Vergabe von Sonderforschungsbereichen für die UA Ruhr

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat am 25. November bekanntgegeben, welche Sonderforschungsbereiche (SFB) neu eingerichtet und welche bestehenden SFB verlängert werden. Der SFB 1491 „Das Wechselspiel der kosmischen Materie – von der Quelle bis zum Signal“ kommt neu an die UA Ruhr. Prof. Julia Tjus der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist die Sprecherin des SFB, beteiligt sind ebenfalls Wissenschaftler der TU Dortmund.

Gemeinsam das Wechselspiel der kosmischen Materie untersuchen
Am nächtlichen Sternenhimmel sehen wir mit dem bloßen Auge Jahr für Jahr die gleichen Konstellationen, sodass der Eindruck entstehen könnte, es handele sich um ein statisches Konstrukt – ein Gedanke, der sich über Jahrhunderte hielt, bevor es Anfang des 20. Jahrhunderts gelang nachzuweisen, dass das Universum ein dynamisches System ist, das mit einem großen Knall entstanden ist und sich immer weiter ausdehnt.


Der neue Sonderforschungsbereich 1491 erarbeitet fundamentalphysikalische Ergebnisse wie Plasma- und Teilcheneigenschaften sowie Eigenschaften der dunklen Materie (grün, blau und rot), die dann in astrophysikalischen Zusammenhängen genutzt werden, um die auf der Erde gemessenen Signaturen zu verstehen.
Der neue Sonderforschungsbereich 1491 erarbeitet fundamentalphysikalische Ergebnisse wie Plasma- und Teilcheneigenschaften sowie Eigenschaften der dunklen Materie (grün, blau und rot), die dann in astrophysikalischen Zusammenhängen genutzt werden, um die auf der Erde gemessenen Signaturen zu verstehen.
© Julia Tjus

Auch auf kleineren Skalen ist die Dynamik hoch, Sterne entstehen und vergehen in mächtigen Supernovaexplosionen. So beeinflussen sie die Dynamik der Galaxien, in denen sie beherbergt sind. Durch die Explosionen entstehen Wolken von Teilchen oder aus Plasma, die mit kosmischen Magnetfeldern wechselwirken. Das Wechselspiel der kosmischen Materie, welches diese Prozesse antreibt, ist Leitthema des Sonderforschungsbereiches 1491: „Wie werden die verschiedenen Formen von Materie und Energie ineinander umgewandelt? Wie werden die kleinsten, elementaren Teilchen zu den höchsten, jemals beobachteten Energien beschleunigt? Wie entstehen im Plasma der Galaxien großräumige Magnetfeldstrukturen? Welchen Einfluss hat die dunkle Materie auf die Dynamik der Systeme?“, nennt Prof. Dr. Julia Tjus, einige der Forschungsfragen. 16 führende Forschende arbeiten in 13 Teilprojekten zusammen, um ein vereinheitlichtes Bild der nachweisbaren Spuren der wechselwirkenden Materie zu erstellen.

Dieses Wechselspiel der kosmischen Materie zu verstehen ist nur möglich, wenn Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Bereichen der Physik zusammenarbeiten: An der RUB ist die Zusammenarbeit zwischen der Astro- und Plasmaphysik wohletabliert, hinzu kommt die Expertise aus der Teilchen- und Astroteilchenphysik an den benachbarten Universitäten Dortmund und Wuppertal. Die Verknüpfungen der Teilgebiete Astro-, Plasma-, Astroteilchen- und Teilchenphysik werden seit 2015 im Ruhrgebiet im Ruhr Astroparticle and Plasma Physics Center (RAPP Center) untersucht. Von der TU Dortmund bringen vier Physiker der TU Dortmund ihre Expertise aus der Teilchen- und Astroteilchenphysik ein: Prof. Johannes Albrecht, Dr. Dominik Elsässer, Prof. Wolfgang Rhode und Prof. Bernhard Spaan.


Weitere Erfolge
An der RUB wurde der SFB 1475 „Metaphern der Religion: Religiöse Sinnbildung in sprachlichen Prozessen“ ebenfalls neu eingerichtet. Beteiligt sind diverse Arbeitsgruppen der RUB sowie das Karlsruher Institut für Technologie. Darüber hinaus geht der SFB 1316 „Transiente Atmosphärendruckplasmen“ in die zweite Förderphase. Sprecher dieses SFB ist Prof. Dr. Achim von Kuedell (RUB).
Der SFB/Transregio 142 „Maßgeschneiderte nichtlineare Photonik: Von grundlegenden Konzepten zu funktionellen Strukturen“ von der TU Dortmund in Kooperation mit der Uni Paderborn geht nun in die dritte Förderphase. Standortsprecher in Dortmund ist Prof. Dr. Manfred Bayer.