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04. November 2022

Erste Professur im Research Center "One Health Ruhr" besetzt

„Ein gesunder Mensch braucht eine gesunde Umwelt", sagt UDE-Professor Alexander Probst und fasst damit auch das Konzept des Research Centers One Health Ruhr der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) zusammen. Nun ist der Biologe zugleich der erste Forschungsprofessor bei One Health Ruhr. Er beschäftigt sich mit der Umweltmetagenomik (Environmental Metagenomics) von Organismen.

Umweltmetagenomisch Forschende entnehmen das Material für ihre Proben direkt dem natürlichen Lebensraum, anstatt es erst mikrobiologisch zu kultivieren. Professor Probst analysiert im Research Center (RC) One Health das Erbgut von Mikroben – also Bakterien, Archaeen und Viren –, die in Flüssen, Seen und Grundwässern leben. „Wir können mit der Umweltmetagenomik ihre kompletten Genome rekonstruieren. Damit erfahren wir nicht nur mehr über die biologische Vielfalt im Wasser, sondern auch über die Funktion der Organismen – unter denen sich übrigens sehr viele Krankheitserreger befinden“, erklärt er.

Gleichzeitig bestimmen die Funktionen der Mikroorganismen auch viele grundlegende Prozesse in Oberflächengewässern. So ist bisher kaum bekannt, wie etwa gesunde Flüsse genau funktionieren und was das Gesundsein aus mikrobiologischer Sicht ausmacht. Oft werde nur der Einfluss des Menschen auf die Ökosysteme untersucht. „Genau da setze ich an und versuche zunächst zu beschreiben, wie ein natürliches Gewässer aussieht, um dann in einem zweiten Schritt den Einfluss von Störfaktoren wie Pathogenen oder bestimmten Pharmazeutika zu erfassen“, so der One Health-Forscher.



© Bettina Engel-Albustin/UDE

Fachliche Unterstützung bekommt UDE-Professor Probst in der UA Ruhr von Kolleg:innen aus Biologie, Chemie, Medizin, Neuro- und Umweltwissenschaften der Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, TU Dortmund und des Uniklinikums Essen. Im Ausgang von der Molekülebene untersuchen sie bis hin zu Pflanze und Tier die Grundlagen von Gesundheit und Krankheit. „Das Ökosystem dient uns dabei als Kontext, um die komplexen Wechselbeziehungen zwischen der Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch im Sinne des Konzepts ‚One Health‘ zu untersuchen“, ergänzt Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Director des Research Center One Health Ruhr.

Das RC One Health Ruhr ist eins von vier Forschungscentern, in denen die Research Alliance Ruhr der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen ihre Spitzenforschung zu drängenden Fragen international und interdisziplinär organisiert. Die anderen drei Center behandeln ‚Chemical Sciences and Sustainability’, ‚Trustworthy Data Science and Security’ und ‚Future Energy Materials and Systems’. Ihre Ergebnisse und das College for Social Sciences and Humanities sollen den Wissenschaftsstandort Metropole Ruhr stärken und über die Region hinauswirken. Die Research Alliance Ruhr wurde von der Ruhr-Konferenz initiiert und wird von der Landesregierung NRW mit 75 Millionen Euro in der Aufbauphase unterstützt.