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08. November 2022

Ein neues und ein verlängertes Graduiertenkolleg für die UA Ruhr

Die DFG hat letzte Woche beschlossen, zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses 11 neue Graduiertenkollegs (GRK) einzurichten und 10 schon bestehende GRK für eine Förderperiode weiter zu verlängern. Die Universitäten der UA Ruhr konnten in beiden Linien Erfolge feiern: im Bereich der Ostasienwissenschaft startet eine neue Doktorandenschule, während ein GRK in der Chemie in die Verlängerung geht.

Zukunft in Ostasien: Visionen und Realisierungen auf nationaler, transregionaler and globaler Ebene
Zukunftsvorstellungen in Ostasien werden den unseren erst seit den 1980er-Jahren ähnlicher. In interdisziplinärer Perspektive untersuchen Promovierende diese Vorstellungen seit 1850 in einem neuen Graduiertenkolleg, das an der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt wurde.
Das 20. Jahrhundert hindurch wichen ostasiatische Vorstellungen von Zukunft erheblich von denen des Westens ab. Seit dem Beginn der beschleunigten Globalisierung in den 1980er-Jahren entwickeln sich einige Tendenzen aber parallel. So ist die Zukunft Deutschlands, Europas und der Welt schon heute nachhaltig durch die Interaktion mit Ostasien geprägt. Dem soll ein Forschungsschwerpunkt zu historischen und aktuellen Zukunftsprojektionen in Ostasien Rechnung tragen. Die RUB bildet in dem gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen beantragten Graduiertenkolleg junge Forschende dafür aus. Dabei bauen sie auf ihre Kooperationserfahrungen im Forschungsverbund Alliance for Research on East Asia (AREA) Ruhr auf.

Das innovative Potenzial des Programms liegt in seinem interdisziplinären Analyserahmen. Dieser erfasst geisteswissenschaftliche (linguistische, philologische, religionswissenschaftliche, wirtschafts-, gesellschafts-, technik- und geistesgeschichtliche) und sozialwissenschaftliche (soziologische, ökonomische, politologische) Perspektiven. Die Dissertationen, die im Kolleg entstehen, sollen erforschen, wie Zukunftsvorstellungen entstanden, auf welchen Voraussetzungen sie beruhen, und wie sie sich in Sprache, Religion und Ideologie, Individuum und Gesellschaft, Ressourcen und Technologie sowie Souveränität und Regierungsgewalt entfalten. „Dies eröffnet ein neues Forschungsfeld in den Ostasienstudien, das bisher in makroregionaler Perspektive mit Fokus auf Moderne und Gegenwart noch nicht bearbeitet worden ist“, sagt Prof. Dr. Christine Moll-Murata, Sprecherin des Graduiertenkollegs.



© Katja Marquard/RUB

Verlängerung des GRK „Umgrenzungsgesteuerte Chemie“
Das GRK „Umgrenzungsgesteuerte Chemie“ untersucht, wie die Beschaffenheit einer begrenzenden Umgebung wie Geometrie, Oberflächentextur und Oberflächenchemie die Übergangszustände und Wege chemischer Reaktionen beeinflusst. Dieser wissenschaftliche Ansatz wird von Forschern der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und Kooperationspartnern der University of California, Berkeley, verfolgt. Ihre komplementäre wissenschaftliche Expertise ermöglicht es, theoretische Modelle und modernste Experimente in den Bereichen Synthese, Spektroskopie und Oberflächenwissenschaft zu kombinieren. Auf diese Weise wird die gemeinsame Forschung zum grundlegenden Verständnis von begrenzungsgesteuerten Reaktionen beitragen.